Durchführen einer Benford-Analyse
Konzept-Informationen
Benford-Analysen werden verwendet, um zu zählen, wie oft jede führende Ziffer (1–9) oder führende Ziffernkombination in einem Feld vorkommt, und um das tatsächliche mit dem erwarteten Ergebnis zu vergleichen.
Das erwartete Ergebnis wird mit der Benford-Formel errechnet und setzt eine Benford-Verteilung voraus. In einer natürlich auftretenden Zahlenmenge sollte die Häufigkeitsverteilung der tatsächlich auftretenden führenden Ziffern ungefähr der Benford-Verteilung entsprechen.
Wenn eine oder mehrere führende Ziffern oder Ziffernkombinationen der getesteten Daten wesentlich von der Benford-Verteilung abweichen, könnte dies andeuten, dass die Zahlen manipuliert wurden. Abweichungen können auch einfache und vernünftige Erklärungen haben, müssen sich also nicht eindeutig aus Manipulationen ergeben.
Welche Daten kann ich mit der Benford-Analyse testen?
Sie sollten die Benford-Analyse nur für Tests numerischer Daten verwenden, die sich aus „natürlich auftretenden Zahlen“ zusammensetzen, wie beispielsweise Beträge in der Buchführung, Transaktionsbeträge, Spesen oder Adressnummern. Die Benford-Analyse eignet sich nicht für numerische Daten, die auf irgendeine Weise eingeschränkt sind.
Folgen Sie diesen Richtlinien, um numerische Daten zu identifizieren, die sich für die Benford-Analyse eignen.
- Größe des Datasets Das Dataset muss groß genug sein, um eine gültige Verteilung zu unterstützen. Für weniger als 500 Datensätze liefert die Benford-Analyse unter Umständen keine verlässlichen Ergebnisse.
- Anforderung führender Ziffern Alle Ziffern von 1 bis 9 müssen als führende Ziffer auftreten können.
- Anforderung führender Zifferkombination Alle Ziffern von 0 bis 9 müssen als zweite führende Ziffer und als jede zusätzliche, zu analysierende Ziffer auftreten können.
- Eingeschränkte Daten Numerische Daten, die nach einem zuvor bestimmten Muster zugewiesen oder erstellt werden, eignen sich nicht für die Benford-Analyse. Verwenden Sie beispielsweise Benford nicht zur Analyse von:
- sequenziellen Scheck- oder Rechnungsnummern
- Sozialversicherungsnummern oder Telefonnummern, die ein bestimmtes Muster aufweisen
- jedem Nummerierungsschema, dessen Bereich das Auftreten bestimmter Zahlen verhindert
- Zufallszahlen Durch einen Zufallszahlen-Generator generierte Zahlen eignen sich nicht für die Benford-Analyse.
Nutzungsdetails
Die folgende Tabelle enthält Einzelheiten über die Verwendung der Benford-Analyse in Analytics.
| Funktionsbereich | Details |
|---|---|
| Anzahl der führenden Ziffern | Sie können bis zu sechs führende Ziffern analysieren. Bei der Analyse von vier oder mehr führenden Ziffern muss das Ergebnis der Benford-Analyse an eine Datei gesendet werden und kann nicht auf dem Bildschirm angezeigt oder auf einem Drucker ausgegeben werden. |
| Verarbeitungszeit | Abhängig vin der Anzahl der von Ihnen bearbeiteten Datensätze dauert die Analyse von fünf oder mehr führenden Ziffern möglicherweise mehrere Minuten. Unabhängig von der Anzahl der analysierten Ziffern können Sie jederzeit Esc drücken, um den Befehl zu beenden. |
| Größe des Datasets | Für eine effektive Benford-Analyse sind große Datensets erforderlich. Analytics zeigt in der Ergebnisausgabe eine Warnung an, wenn ein Dataset möglicherweise zu klein für die angegebene Anzahl von Ziffern ist. |
| Positive und negative Werte | Regelwidrige Daten sind offensichtlicher, wenn Sie positive und negative Werte gesondert analysieren. Mit Hilfe eines Filters können Sie die beiden vor Beginn der Analyse trennen. |
| Nullen und nicht numerische Zeichen |
Datensätze mit dem Wert Null werden ignoriert, aber die Anzahl der übergangenen Datensätze mit dem Wert Null wird gemeldet Führende Nullen, numerische Formatierung wie Dezimal- oder Währungszeichen, andere nicht-numerische Zeichen und Datensätze, die die Testkriterien nicht erfüllen, werden ebenfalls ignoriert. Wenn die resultierende Anzahl von Ziffern kleiner als die angegebene Anzahl ist, fügt Analytics Nullen rechts vom Ergebnis hinzu |
Ausgabeergebnisse der Benford-Analyse
Die Benford-Analyse liefert die folgenden Ausgabeergebnisse:
| Funktionsbereich | Details |
|---|---|
| Führende Ziffern | Zeigt die führenden Ziffern an, die getestet wurden. Wenn Sie beispielsweise eine führende Ziffer angeben, werden die Nummern 1 bis 9 angezeigt. Wenn Sie zwei führende Ziffern angeben, werden die Nummern 10 bis 99 angezeigt. |
| Tatsächliche Anzahl | Zeigt die tatsächliche Anzahl jeder führenden Ziffer oder führenden Ziffernkombination an, die im Feld gefunden werden. |
| Erwartete Anzahl | Zeigt die erwartete Anzahl jeder führenden Ziffer oder Kombination aus führenden Ziffern an, die von der Benford-Formel berechnet wurde. |
| Zstat-Verhältnis | Zeigt das Z-Stat-Verhältnis für jede Ziffer oder Ziffernkombination an. Dabei handelt es sich um eine Messung der Distanz zwischen der tatsächlichen und der erwarteten Anzahl, ausgedrückt in Standardabweichungen. Beispiel: Eine Z-Statistik mit 0,500 repräsentiert die Hälfte einer Standardabweichung. |
|
Untergrenze Obere Grenze (optional) |
Zeigt die berechneten oberen und unteren Grenzwerte für die Anzahl aller führenden Ziffern oder Zifferkombinationen an, die im Feld gefunden werden. Wenn die tatsächliche Anzahl von mehr als einer Ziffer oder Ziffernkombination in den Ausgabeergebnissen die Grenzen überschreitet, könnten die Daten manipuliert worden sein und sollten untersucht werden. Hinweis Die Werte der unteren Grenze und oberen Grenze werden nur aufgenommen, wenn im Dialogfeld Benford das Kontrollkästchen Obere und untere Grenzen mit einbeziehen aktiviert ist. |
Schritte
Führen Sie eine Benford-Analyse für ein Feld aus, um herauszufinden, ob eine oder mehrere führende Ziffern oder Ziffernkombinationen wesentlich von der Benford-Verteilung abweichen.
- Öffnen Sie die Tabelle mit dem Feld, das Sie analysieren möchten.
- Wählen Sie Analyse > Benford.
- Führen Sie in der Registerkarte Haupt eine der folgenden Aktionen aus:
Wählen Sie in der Dropdown-Liste Benford für das zu analysierende Feld aus.
Klicken Sie auf Benford für, um das Feld auszuwählen oder einen Ausdruck zu erstellen.
Hinweis
Wählen Sie ein Feld, das „natürlich auftretende Zahlen“ wie Transaktionsbeträge enthält. Die Benford-Analyse eignet sich nicht für numerische Daten, die auf irgendeine Weise eingeschränkt sind. Weitere Informationen finden Sie unter Welche Daten kann ich mit der Benford-Analyse testen?
- Geben Sie die Anzahl der führenden Ziffern zwischen 1 und 6 ein, die Sie analysieren möchten.
Hinweis
Wenn Sie vier oder mehr führende Ziffern analysieren, muss das Ausgabeergebnis an eine Datei gesendet werden. Die Ergebnisse einer Analyse von vier oder mehr Ziffern können nicht auf dem Bildschirm angezeigt, an einen Drucker gesendet oder in einem Diagramm angezeigt werden.
-
Falls Einträge in der aktuellen Ansicht vorhanden sind, die Sie von der Verarbeitung ausschließen wollen, dann tragen Sie eine Bedingung in das Textfeld Wenn ein oder klicken Sie auf Wenn, um mittels Ausdruck-Generator eine IF-Anweisung zu erstellen.
Hinweis
Die Wenn-Bedingung wird nur für Datensätze ausgewertet, die nach Anwendung von Bereichsoptionen (Erste, Nächste, Solange) in einer Tabelle übrig sind.
Die IF-Anweisung berücksichtigt alle Datensätze in der Ansicht und filtert diejenigen heraus, die der angegebenen Bedingung nicht entsprechen.
- (Optional) Wählen Sie Obere und untere Grenzen mit einbeziehen, wenn Sie möchten, dass die berechneten Begrenzungswerte für jede Ziffer oder Zifferkombinationen in den Ausgabeergebnissen enthalten sind.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Ausgabe.
- Wählen Sie die entsprechende Ausgabeoption im Bereich Nach:
- Anzeige – Wählen Sie diese Option aus, um die Ergebnisse im Analytics-Anzeigebereich anzeigen zu lassen.
Tipp
Sie können auf jeden verknüpften Ergebniswert im Anzeigebereich klicken, um einen Drill-Down auf die zugeordneten Datensätze innerhalb der Quelltabelle durchzuführen.
Wenn Ihre Tabelle sehr viele Datensätze enthält, ist es schneller und bequemer, die Ergebnisse in einer Datei zu speichern, statt sie auf dem Bildschirm anzuzeigen.
- Drucken – Wählen Sie diese Option aus, um die Ergebnisse an den Standarddrucker zu senden.
- Diagramm – Wählen Sie diese Option aus, um ein Diagramm der Ergebnisse zu erstellen und es im Analytics-Anzeigebereich anzeigen zu lassen.
- Datei – Wählen Sie diese Option aus, um die Ergebnisse in einer Analytics-Tabelle zu speichern oder anzuhängen. Die Tabelle wird zum offenen Projekt hinzugefügt, wenn sie nicht bereits im Projekt vorhanden ist.
Hinweis
Ausgabeoptionen, die nicht für einen bestimmten analytischen Vorgang gelten, sind deaktiviert.
- Anzeige – Wählen Sie diese Option aus, um die Ergebnisse im Analytics-Anzeigebereich anzeigen zu lassen.
- Wenn Sie als Ausgabetyp Datei gewählt haben, geben Sie die folgenden Informationen im Abschnitt Speichern unter an:
- Dateityp – Analytics-Tabelle ist die einzige Option. Speichert die Ergebnisse in einer neuen Analytics-Tabelle oder hängt sie an eine bestehende Analytics-Tabelle an.
- Name – Geben Sie einen Tabellennamen in das Textfeld Name ein. Oder klicken Sie auf Name, um den Tabellennamen einzugeben, oder wählen Sie eine bereits bestehende Tabelle aus dem Textfeld Speichern oder Datei speichern unter aus, um die Tabelle zu überschreiben oder etwas an die Tabelle anzuhängen. Falls Analytics einen Tabellennamen vorgibt, können Sie diesen akzeptieren oder ändern.
Sie können auch einen absoluten oder relativen Dateipfad angeben, oder zu einem anderen Ordner navigieren, um die Tabelle an einem anderen Speicherort als dem Projektspeicherort zu speichern oder anzuhängen. Beispiel: C:\Ergebnisse\Ausgabe.fil oder Ergebnisse\Ausgabe.fil.
Hinweis
Analytics-Tabellennamen sind auf 64 alphanumerische Zeichen beschränkt, was die .FIL- Dateierweiterung nicht einbezieht. Der Name kann einen Unterstrich beinhalten ( _ ), aber keine anderen Sonderzeichen oder Leerzeichen. Er kann nicht mit einer Ziffer beginnen.
- Lokal – Nur aktiviert, wenn mit einer Servertabelle verbunden. Wählen Sie Lokal, um die Ausgabetabelle an demselben Speicherort wie das Projekt zu speichern oder um einen Pfad zu bestimmen oder zu einem anderen lokalen Ordner zu navigieren. Lassen Sie Lokal deaktiviert, um die Ausgabetabelle im Präfix-Ordner auf einem Server zu speichern.
Hinweis
Für Ausgabeergebnisse von Analysen oder für Ergebnisse aus der Verarbeitung von AX-Server-Tabellen wählen Sie Lokal. Sie können die Auswahl der Einstellung Lokal aufheben, um Ergebnistabellen in AX Server zu importieren.
- Optional. Geben Sie eine Kopfzeile oder Fußzeile im entsprechenden Textfeld an.
Klicken Sie auf Kopfzeile oder Fußzeile, um mehrzeilige Kopf- und Fußzeilen einzufügen. Sie können auch ein Semikolon (;) als Zeilenumbruchzeichen in dem Textfeld für Kopf- oder Fußzeile eingeben.
Kopf- und Fußzeilen werden standardmäßig zentriert. Setzen Sie eine linke spitze Klammer (<) vor den Text in der Kopf- oder Fußzeile, um diesen linksbündig anzuordnen. Um mehrere Zeilen linksbündig zu platzieren, müssen Sie am Anfang jeder Zeile eine linke spitze Klammer setzen.
Hinweis
Die Angabe einer Kopfzeile oder Fußzeile ist für einige Ausgabetypen nicht verfügbar.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Weiter.
-
Wählen Sie im Abschnitt Bereich die entsprechende Option aus:
- Alle
- Erste
- Nächstes
- Solange
Mehr anzeigen
Umfangsoption Details Alle (Standard) Gibt an, dass alle Datensätze in der Ansicht verarbeitet sind. Erste Geben Sie eine Nummer in das Textfeld ein. Beginnt die Verarbeitung beim ersten Datensatz der Ansicht und bezieht nur die ausgewählte Anzahl von Datensätzen ein. Nächstes Geben Sie eine Nummer in das Textfeld ein. Beginnt die Verarbeitung beim aktuell ausgewählten Datensatz der Ansicht und bezieht nur die ausgewählte Anzahl von Datensätzen ein. Es muss die tatsächliche Datensatznummer in der äußersten linken Spalte der Ansicht ausgewählt werden, nicht die Daten in der Zeile. Solange Begrenzen Sie die zu verarbeitenden Datensätze in der Ansicht mithilfe einer WHILE-Anweisung basierend auf einem Kriterium oder mehreren Kriterien.
Geben Sie eine Bedingung in das Textfeld Solange ein oder klicken sie auf Solange klicken, um mit dem Ausdruck-Generator eine WHILE-Anweisung zu erstellen.
Eine WHILE-Anweisung ermöglicht, Datensätzen in der Ansicht nur dann zu verarbeiten, wenn die angegebene Bedingung als wahr bewertet wird. Sobald die Bedingung als falsch bewertet wird, wird die Verarbeitung beendet und es werden keine weiteren Datensätze verarbeitet.
Sie können die Option Solange in Verbindung mit den Optionen Alle, Erste oder Nächste verwenden. Die Datensatzverarbeitung endet, sobald eine Grenze erreicht wird.
Hinweis
Die Optionen Erste oder Nächste verweisen entweder auf die physische Reihenfolge oder auf die indizierte Reihenfolge der Datensätze in einer Tabelle. Erste oder Nächste ignorieren alle Filter oder Schnellsortierungen, die auf eine Tabellenansicht angewendet werden. Bei Ausgabeergebnissen analytischer Operationen wird die vorhandene Filterung jedoch berücksichtigt.
Wenn eine Schnellsortierung für die Ansicht angewandt wird, verhält sich die Option Nächste wie Erste.
-
Falls Sie Datei (Analytics-Tabelle) als Ausgabetyp festgelegt haben, wählen Sie die Option Ausgabetabelle verwenden, wenn die Ausgabetabelle nach dem Abschluss der Operation automatisch geöffnet werden soll.
- Wenn Sie Datei als Ausgabetyp gewählt haben und die Ausgabeergebnisse an eine bereits vorhandene Analytics-Tabelle anhängen möchten, führen Sie einen der folgenden Schritte aus:
Wählen Sie An diese Datei anhängen, wenn Sie sicher sind, dass die Struktur der Ausgabeergebnisse und der vorhandenen Tabelle übereinstimmen.
Lassen Sie An diese Datei anhängen deaktiviert, wenn Analytics die Datensatzlängen der Ausgabeergebnisse und der vorhandenen Tabelle vergleichen soll. Wenn die Datensatzlängen nicht identisch sind, ist die Datenstruktur unterschiedlich und das Anhängen wird nicht richtig funktionieren.
Hinweis
Es wird empfohlen, An diese Datei anhängen nicht auszuwählen, wenn Sie unsicher sind, ob die Datenstruktur der Ausgabeergebnisse und der vorhandenen Tabelle übereinstimmen. Weitere Informationen über das Anhängen und die Datenstruktur finden Sie unter Ausgabeergebnisse an bestehende Tabellen anhängen.
- Klicken Sie auf OK.
- Falls die Aufforderung zum Überschreiben angezeigt wird, wählen Sie die entsprechende Option aus.
Wenn Sie die Option Anhängen erwarten, diese aber nicht angezeigt wird, klicken Sie auf Nein, um die Operation abzubrechen, und beachten Sie Ausgabeergebnisse an bestehende Tabellen anhängen.